Angelika Paulys „Spatzenkind“ erschienen

Was denkt, was fühlt, was erlebt ein Ungeborenes? Die ersten Erinnerungen eines Menschen setzen ungefähr im Alter von drei Jahren ein. Was vorher geschah, das weiß kaum ein Mensch und die Zeit vor der Geburt liegt völlig im Dunkeln. Nur Salvador Dali bestand darauf, dass er sich an das vorgeburtliche Leben im Mutterleib erinnern könne.
Wie war es vor der Geburt? Oder – wie hätte es sein können? Dieser Frage geht Angelika Pauly im vorliegenden Buch „Spatzenkind, Gespräche mit einem Ungeborenen, Teil 3″ nach. Wie schon bei den beiden ersten Bänden „Babymäuschen” und „Geheimzwerg”, führt die Autorin in Erwartung des dritten Enkelkindes ein Tagebuch und trägt getreulich Tag für Tag eine fiktive Unterhaltung ein. Zunächst mit dem winzig kleinen Embryo, kaum ein paar Millimeter groß, und später mit dem Fötus bis hin zur Geburt. Das Ungeborene antwortet mal frech, mal nachdenklich, Ängste werden angesprochen und versucht, mit ihnen umzugehen. Wo sitzen Ängste, wo fühlt man sie?

In diesem Buch kann man der Oma die Angst geben, das klappt.
Die Oma und ihr ungeborenes Enkelkind haben aber auch viel Spaß zusammen: Sie spielen miteinander, wobei es oft ums Gewinnen geht.
Sie singen miteinander und auch andere Dinge, vor denen man Angst haben kann, werden spielerisch erlebt und ihnen so die Schärfe genommen.
Drollige, kindliche Missverständnisse werden in diesem Buch zu Papier gebracht; die Vorliebe einer ganzen Familie für Fischstäbchen wird aufs Korn genommen, inklusive den Figurproblemen des Papas. Wenn gar nichts mehr geht, erzählt die Oma Geschichten von den „Knoerwels”, einer Familie, die der des kleinen werdenden Menschleins bis aufs Haar gleicht. Ähnlichkeiten sind dabei ausgeschlossen, jedoch beabsichtig. Das Kleine hat viel Freude daran und findet sich im „Mini-Knoerwelchen” wieder. Dieses erlebt an seiner Stelle Geburt und die ersten Tage im Leben, so kann Omas drittes Enkelkind schon einmal durchspielen, wie es wohl sein wird.
Auch Dinge wie Kindergeburtstage, zu denen die älteren Geschwister eingeladen werden, werden durchgespielt und das Spatzenkind übt gesellschaftliche Konventionen ein. Doch Halt! Auch hier geht es lustig zu, wie beim Teilen einer Schokoladenkugel zwischen der Oma und dem Ungeborenen. Natürlich übt das Kleine auch intensiv das Greifen, Schlucken und Atmen, was eben Ungeborene so tun. Doch welches hat schon einen eigenen Adventskalender? Bis zur Geburt am 18. Dezember darf nun jeden Tag ein Türchen geöffnet werden und das Spatzenkind zeigt sein gutes Herz, indem es dem Jesuskind seine Wiege schenken will. Doch soweit kommt es nicht, denn ganz schnell kommt es noch vor Weihnachten zur Welt.

Angelika Pauly gelingt es auch in diesem Buch, den Leser in eine ungewöhnliche Welt zu entführen und eine Tür aufzumachen, zu einer anderen Bewusstseins-Ebene. Lassen Sie sich entführen und erleben Sie vergnügliche und manchmal nachdenkliche Stunden mit dem süßen Spatzenkind und seiner Großmutter.

Über das Buch:
Titel: Spatzenkind
Autorin: Angelika Pauly
Umfang: A5 Hardcover mit Fadenbindung, 372 Seiten
ISBN: 978-3944873619
Preis: 18,- Euro

Cover des Buches Spatzenkind