Angelika Paulys „Henry, der sanfte Irre“ ist erschienen

„Henry, der sanfte Irre”, ist eine tiefgründige, teilweise skurrile
Erzählung aus der Feder von Angelika Pauly.

Die Autorin beschreibt recht humorvoll das Leben in einer Psychiatrie,
nicht ohne zu kritisieren ob die Unmengen an Psychopharmaka, die ihr
Held Henry nehmen muss, denn wirklich notwendig sind. Ihre Geschichten und die Schilderung der Gedankengänge ihres Protagonisten regen zum Nachdenken darüber an, ob Henry wirklich irre ist, oder seine Gedanken und Handlungen nicht doch eine gewisse eigene Logik besitzen.

Es wird beim Lesen rasch klar, dass Angelika Pauly ein Herz für
die hat, die anders sind als die sogenannten Normalen. Die, die in unserer
Gesellschaft oft geringgeschätzt, abgewertet oder verachtet werden. Und
so irre Henry auch zu sein scheint, er wächst dem Leser schnell ans
Herz.

Wie so oft haben auch in diesem Buch andere Figuren aus dem
umfangreichem Buchuniversum der Autorin Gastauftritte. Julius, der
Physiker, der es tatsächlich schafft Zeitmoleküle nachzuweisen und einen
Staubsauger für Sterne zu bauen oder Bert, der eifrige Journalist, der
natürlich Julius bei seinen Abenteuern begleitet und wie immer ein guter
Freund ist.

Henry, Patient einer Psychiatrie, ist dem Physiker Julius immer einen
Schritt voraus. Ob es um die Entdeckung von sichtbar gemachten
Zeitmolekülen geht oder um parallele Welten – Henry versetzt den Leser
Schritt für Schritt in größeres Staunen. Sprechende Pflanzen,
Zeitreisen und grüne Beinlinge – Realität oder Fiktion? Wer ist
eigentlich normal und wer nicht? Diese Frage stellt sich immer wieder. Die
Geschichten über Henry eröffnen den Leser mal witzig, skurril, surreal,
dann wieder anrührend, die Gedankenwelt eines liebenswerten Sonderlings,
schildern seine Fantasien, Beobachtungen und Entdeckungen. Dabei werden letztere durchaus anerkannt und sogar mit dem Nobelpreis belohnt. Doch nicht Henry, sondern der Physiker Julius, der zur selben Zeit dieselben Überlegungen anstellt wie der Psychiatriepatient, erntet für die genialen Erkenntnisse Ruhm und Ehre. Henry bleibt weiterhin der liebenswerte und sanfte Irre.

Und während Julius den Nobelpreis nur dank der Entdeckung und Vorarbeit von Henry bekommen hat, während seine eigenen Feldversuche zum Zoomeffekt lediglich nobelpreisverdächtig waren, schafft es Henry mit purer Logik wieder aus der Psychiatrie raus. Ein kometenhafter Aufstieg. Er vertraut seinen Instinkten und investiert erfolgreich in Aktien. Er wird
steinreich, lebt im Hotel, kauft sich ein eigenes Hotel und seine
ehemaligen Pfleger erinnern sich an ihn, als in der Zeitung über seinen
Erfolg berichtet wird. Happy End? Für den unsichtbaren Hund, den Henry
sieht, gibt es definitiv eins.

In diesem Buch wird mehrfach die Frage aufgeworfen, was Realität
eigentlich ist und es gibt wie für die Autorin typisch Exkurse in den
Bereich Mathematik und Physik. In diesem Buch wird erneut grotesk-skurrile Unterhaltung mit ganz viel Humor geboten. Denn Henrys Geschichte ist definitiv nicht normal, alltäglich oder gewöhnlich.

Erneut ein ungewöhnlich tiefgründiges Buch, bei gewohnt wertiger
Aufmachung mit Hardcover und Fadenheftung, welches das Angebot an Werken von Angelika Pauly im Carow Verlag bereichert.

“Henry, der sanfte Irre ” erscheint am 29.10.2020, hat einen Umfang von 96
Seiten, Hardcover A5, fadengebunden und kostet 14 €

Über das Buch:

Titel: Henry, der sanfte Irre
Hardcover, 96 Seiten, Erzählung
Autorin: Angelika Pauly
Coverentwurf: Angelika Pauly
ISBN: 978-3-944873-50-3
Preis: 14 Euro

Cover des Buches Henry der sanfte Irre